Donnerstag, 29. August 2019

Abschied von der Insel

Heute verlasse ich die schöne Insel wieder.


Die ersten Tage wehte ein kalter Wind, das Meer rauschte in einem fort. Dann wurde es wärmer, tolle Strandtage. Die letzten Tage war es sehr warm und wegen der ungewöhnlich hohen Luftfeuchtigkeit kaum irgendwo auszuhalten (außer im Schatten). Selbst die Insulaner haben geschwitzt.

Ein paar Fundstücke haben Eingang ins Kritzelbuch gefunden.

Schräge Vögel:



Die Seiten aus einem alten Schulheft habe ich mit verdünnter weißer Tusche lasiert, bevor ich darauf gemalt und gezeichnet habe. Sie sind mit Bibelzitaten vollgeschrieben, was mir gar nicht klar war, als ich das Heft zusammen mit einigen anderen Papieren gekauft habe.

Hagebutten in verschiedenen Techniken und auf verschiedenen Untergründe:






Montag, 26. August 2019

Bulliatelier 2019

Das Bulliatelier ist dieses Jahr ganz anders als im letzten Sommer. Im Augenblick lausche ich jeden Morgen ein oder zwei Folgen von "art juice", dem Podcast von Alice Sheridan und Louise Fletcher.
 
 


Die beiden sind einfach großartig. Inspirierend. Lustig und entspannt, tolle "Mentorinnen", falls man das so sagen kann. Ich sauge jedenfalls vieles begierig auf. Und während ich den Gesprächen der beiden Künstlerinnen über "why you should break the rules of mixed media" (Folge 21) oder "navigating change in our art" (Folge 27) lausche, kritzele ich vor mich hin. Probiere dies und das aus. Mache mir Notizen.



Ich habe nur ein selbstgebundenes Skizzenbuch mitgenommen, Buntstifte, Aquarellfarben, Tusche, ein paar Zeichenwerkzeuge, quasi "a limited palette". Kein Projekt diesmal (oder doch, aber es ist in der Kiste geblieben). Ich genieße diese stille Zeit am Morgen, während der Campingplatz ringsum allmählich zum Leben erwacht, ungeheuer. Wenn ich dann den ersten und den zweiten Kaffee getrunken habe, mache ich mich auf zum Meer und kritzel dort noch ein bisschen weiter ... Gesegnete Spätsommertage.





Freitag, 23. August 2019

am Meer


Die Wattseite - ich liebe die Farben, Sand und Blau.
Und ich mag, was kleine und große Baumeister auf der anderen Seite der Insel im Sand vor den wilden Wellen schaffen: 


Besonders schön, wenn die Sonne tief steht und lange Schatten wirft. Ich kann hier stundenlang sitzen und dem Meeresrauschen zuhören. Drei Tage starker, kalter Wind, da schlägt nicht die einzelne Welle, da rauscht das ganze weite Meer in einem fort, unablässig. Und manchmal schlafe ich auch einfach dazu ein.


Mittwoch, 21. August 2019

Land-Art an der Nordsee


Dieser Uferabschnitt wollte einfach bespielt werden. Und Spielzeug war auch reichlich vorhanden.

 

Ich befinde mich im "Hinterland" zwischen Sylt und Rømø ... Da, wo ich sonst immer vorbeifahre.

Donnerstag, 15. August 2019

Die Reise geht weiter

Zwei weitere "find your joy"-Lektionen habe ich gestern noch absolviert.

Übung 3 lautete, bewusst ein hässliches Bild zu malen, um die Angst vor dem Scheitern zu überwinden. Es hat mich einiges an Überwindung gekostet, überhaupt damit anzufangen, was ich daran gemerkt habe, dass ich es tagelang vor mir hergeschoben habe (und das Ergebnis zeige ich - nur für die wirklich Hartgesottenen - ganz unten).

Übung 4 brachte etliche Einschränkungen und lautete folgendermaßen: drei Farben plus Schwarz und Weiß, zwei farbige marks mit Pinsel, zwei marks mit anderen Malwerkzeugen, zwei Bleistiftlinien, zwei marks mit Fineliner, Kugelschreiber o.ä., eine mark mit Kohle, zwei Collage-Elemente und dann noch einmal zwei marks mit Pinsel. Das Ganze mindestens drei bis vier Mal wiederholen.


Ich dachte mir, von links nach rechts oder von rechts nach links kann das schon irgendwas werden, was an Landschaft erinnert.


Ich fand's toll. Ich liebe meinen fetten Bleistift.


Und das Palettmesser kam auch wieder zum Einsatz.




Tolle Übung. Was aber für mich persönlich noch viel wichtiger ist, ist, wie Louise Fletcher über Kunst spricht. In einem Live-Gespräch ging es darum, wodurch wir blockiert werden. Und der erste Punkt (von etlichen) lautete: "imposing ourselves on our art" -- Wenn wir uns unserer Kunst aufzwingen, kommen wir nicht zu einem Ergebnis, wie wir es uns vorher vorgestellt haben. Unsere Kunst weiß, was sie sein will, wir müssen nur aus dem Weg gehen, spielen und experimentieren und schauen, was passiert (so aus dem Stehgreif übersetzt).
Ich habe ja schon vor einiger Zeit die Erfahrung gemacht, dass nichts dabei herauskommt, wenn ich zu viel will. Wenn ich mich aber treiben lasse und nur spiele, habe ich am Ende dagegen sehr oft etwas vor mir liegen, das mir richtig Freude macht. Dann gluckst es innerlich. Dass ich an dem Prozess mehr Freude habe, als wenn ich mich abmühe, irgendewas "richtig" zu machen, ist eh klar. Also, Louise ist eine, die mir wahrlich aus der Seele spricht.

So und jetzt noch - ohne weiteren Kommentar - das hässliche Bild.





Dienstag, 13. August 2019

Es war einmal eine Landschaft

(Oder auch zwei.)


Letzte Woche bin ich zufällig im Netz auf einen kostenlosen Kurs von Louise Fletcher gestoßen, der den wunderbaren Titel "Find your Joy" trug, ein "taster course" für einen 10-Wochen-Kurs, der nächste Woche startet. ((Keine Werbung, ich erzähl nur von meinen Erlebnissen.))

Die zweite Übung lautete etwa so: Mal ein Sujet, das dir liegt, aber nimm Farben (3 Farben plus Weiß und Schwarz), mit denen du sonst nie malst, und ein Werkzeug, das du normalerweise nicht benutzt.

Auf 50x70 habe ich also mit Palettmesser eine Landschaft aus Aubergine, einem knalligen Rot und Ocker gespachtelt.


Sieht komplett anders aus als alles, was ich bisher gemacht habe. Sehr unbeholfen zuerst mit dem Palettmesser. Gefallen hat mir das selbstbewusste Kratzen mit der Kante durch die feuchte Farbe.

Der zweite Teil der Übung hieß: Mach dasselbe noch mal, aber greif wieder zu vertrauten Werkzeugen und/oder Farben, behalt aber das aus der letzten Übung bei, was dir Spaß gemacht hat - (find your joy!).


Ich habe also wieder zu Gelb, Blau und Grün gegriffen und den Himmel ganz dünn mit Acrylfarben lasiert, fast aquarellig,  aber das Palettmesser als Werkzeug habe ich beibehalten. Sehr spannend, das Ganze.

Und dann habe ich gestern Abend aus jedem Bild ein Quadrat (38x38 cm) ausgeschnitten und daraus Büchlein gefalzt.





Und ein bisschen Landschaft ist auch noch übrig, die gerade schief und krumm an der Tür klebt, die ich aber im Hochformat und in diesem Ausschnitt fast noch interessanter finde als vorher.


 

Sonntag, 11. August 2019

Sommerpost 1-3

Es wird Zeit, die Sommerpost der ersten drei Wochen zu zeigen und mich endlich gebührend bei meinen Mit-Pöstlerinnen zu bedanken:


Von links nach rechts: lustige Druck-Vögel von Jeanette, Vintage-Vögel von Barbara und ein Linolschnitt oder Stempel von Martina (ohne Internetpräsenz). Ich bin hin und weg, denn vielfältiger könnte die Umsetzung mal wieder kaum sein. Vielen herzlichen Dank Ihr kreativen Vogel-Künstlerinnen! Hier noch ein paar Details:







Mittwoch, 7. August 2019

Was Neues

Für ein wichtiges Projekt, das bald ansteht, habe ich mir ein neues Journal gebunden und ein wenig Ermutigung zusammengestellt.


Ich finde es schön, so etwas wie einen Neubeginn oder den Anfang von etwas Neuem mit einem kleinen Ritual zu würdigen.




Und sonst? Ist Sommer. Es herrscht Zucchinischwemme, der ich mit Einkochen beizukommen versuche.


Und die Katzen fressen grad lieber Joghurt als Bröckchen (was bestimmt auch mit dem Sommer zu tun hat).


Beide wieder fit, beide viel draußen. Beide zuckersüß wie eh. Während ich im See abtauche (ohne Foto ...).

Sonntag, 4. August 2019

Land-Art am Bordesholmer See

Am vergangenen Samstag haben Christine und ich im Rahmen von „See & Art“ in Bordesholm einen Workshop „Land-Art“ angeleitet.


Mandala

Es war toll zu sehen, was in der relativ kurzen Zeitspanne von knapp zwei Stunden entstanden ist. Hier ein paar Eindrücke:

Installation von Bärbel

Windspiel von Michael

Mobile von Nils

Vogel von Inge

Installation von Christine
Die Presse war auch da und hat berichtet. Und hier gibt's ergänzend noch eine kleine Fotostrecke. Die beharrlichen Fragen des Journalisten haben bei mir noch zu einigen Gedankenfortsetzungen geführt: Machen wir das für andere, damit sie es anschauen und inspiriert  werden, es auch zu tun? Ich kann für mich sagen, dass ich es vor allem für mich mache. Zwei Stunden im Wald, schauen, lauschen, riechen, innehalten, sich mit dem Ort verbinden und aus den Materialien, die überall herumliegen, etwas gestalten -- das ist für mich ein wunderbarer Nachmittag. Es mit anderen zusammen zu machen, zu schauen, was ihnen eingefallen ist, schafft einen Kontext, der das Ganze noch schöner macht. Ja, das war richtig gut. Vielen Dank, liebe Christine, und alle, die dabei waren.