Am frühen Morgen hat es ganz leise ein wenig geregnet. Leider wirklich nur ein wenig - die Feuchtigkeit ist keine 2 Millimeter in den mindestens auf Spatentiefe staubtrockenen Boden eingedrungen. Das weiß ich so genau, weil ich eben schon ein paar Kartoffeln ausgebuddelt habe. Die muss ich nicht mal waschen ...
Aber es hat deutlich abgekühlt, und darüber bin ich sehr, sehr froh, denn ich habe seit ein paar Tagen Sonnenallergie an der Innenseite der Unterarme. Da, wo die Haut am zartesten ist. Ich kann gar nicht beschreiben, wie teuflisch diese Pusteln jucken. Die Kombination aus unablässigem Schwitzen und Der-Sonne-einfach-nicht-aus-dem-Weg-gehen-Können tut mir nicht gut. Ich lebe auf dem Dorf, rundherurm fuhren bis spät in die Nacht die Mähdrescher über die Felder, es wurde Getreide und Stroh eingefahren, Heu gemacht. Die Luft war unglaublich staubig. So staubig, dass ich morgens oft mit krustigen Augen aufgewacht bin. Als ich gestern von einer Einkaufstour nach Hause kam, bin ich regelrecht erschrocken, wie verdorrt die Hecken sind. Manche Sträucher haben schon ihr ganzes Laub abgeworfen. Puh. Es waren wirklich ein paar sehr anstrengende und gefühlt sehr lange heiße Wochen. Lange, heiße Tage ... Die ich nur ausgehalten habe, wenn ich morgens - nach dem Motto: erst mal runterkühlen - schon sehr früh eine Runde im See geschwommen bin.
Der Blick aus der Küchentür nach draußen fällt auf Rosen, die gerade in der zweiten Blüte sind. (Im Hintergrund das halbfertig aufgestellte Gewächshaus. Eine lange Geschichte. Zur nächsten Saison ist es ganz bestimmt einsatzbereit.)
Ich liebe die Kombination aus Rosa und Pink.
Was dank intensiver Bewässerung ebenfalls wunderbar wächst, sind die Bohnen, die sich inzwischen eine Wäscheleine erobert haben.
Da juchzt das Gärtnerinnenherz. Hokkaido und Zucchini tun sich dieses Jahr schwer, auch der Mangold ist ein echter Spätzünder, und dem Feldsalat war es vermutlich bisher zu warm zum Keimen. Aber die Bohnen? Erste Sahne.