Gestern seit langem endlich mal wieder mit ein paar supernetten Urban Sketchern getroffen, und zwar in Neustadt in Holstein, wo wir uns auf das Gelände an der Hospitalkirche gesetzt und gezeichnet haben.
Obwohl ich doch vor einigen Monaten das wunderbare
Perspektive-Buch von Stephanie Bower übersetzt habe (erscheint im September) und die Prinzipien eigentlich kenne, zeigt - allerspätestens - mein Vor-Ort-Foto, dass ich es (mal wieder) total verhauen habe. Beim Übersetzen Anfang des Jahres habe ich ganz viele Perspektiven gezeichnet, um nachzuvollziehen, was ich da schreibe. Und die sind mir damals auch ganz gut gelungen. Verstanden habe ich es also - eigentlich. Aber jetzt, einige Monate später, aus dem Stehgreif, ohne dass ich mir die Theorie noch einmal ganz bewusst in Erinnerung gerufen habe ...
Ich hab's natürlich auch schon an der Zeichnung selbst gesehen, auch ohne Foto: So schief und krumm ist das Kirchlein nicht, der Turm ist längst nicht so mächtig wie in meiner Skizze, die Proportionen der Giebelseite stimmen überhaupt nicht und so weiter.
Zu Hause habe ich ein Blatt Papier druntergeschoben und die Fluchtlinien der rechten Gebäudeunterkante und des Dachsfirsts eingezeichnet und die Dachkante mit der Regenrinne entsprechend "verlegt".
Aber das macht es auch nicht besser. Man sieht's ja im Vergleich zu dem Foto. Ich habe gezeichnet, was ich im Kopf hatte, und nicht das, was ich gesehen habe. Was ich vor Augen hatte. Und jetzt? Noch mal hinfahren und einen zweiten Versuch starten? Es juckt mich schon in den Fingern. Na, mal schauen.
Jedenfalls bin ich erst mal froh, dass die nächste Kunst-Verabredung am Wochenende zum Blumen-Aquarellieren in Noldes Garten nach Seebüll führt, da spielen Perspektiven (hoffentlich) keine so große Rolle.
Zur Entspannung noch ein bisschen gekritzelt ...