Im Mai letzten Jahres gehörte auch ich zu den Glücklichen
bei
Michaelas wunderbarem Druck- und Buchbinde-Workshop in der schönen
Dombacher Mühle. Zwei Tage, die nicht vorhersehbare Auswirkungen haben sollten.
Das Werkeln in der Gruppe, der Austausch, das
Gegenseitig-über-die-Schulter-Schauen, das alles hat mir so gut gefallen, dass
ich, als ich wieder zu Hause war, dachte: Das will ich öfter. Unbedingt.
Bücher binde ich schon eine ganze Weile. Es war nach meinem
ersten Aquarellkurs auf Sylt vor gut zehn Jahren ganz selbstverständlich: Ich
liebe Papier, mein ganzes Berufsleben dreht sich um Bücher, da war es vollkommen
logisch: Bilder und Zeichnungen gehören ins Buch. Künstlerbücher sind mein
Ding.
Und dann fand ich in der
VHS in Eutin Menschen, die bereit
waren, es mich ausprobieren zu lassen. Seit Herbst letzten Jahres unterrichte
ich dort also „Buchbinden für Unerschrockene“. Zwei sechswöchige Mittwochabend-Kurse
und ein Wochenende mit Skizzenbüchern sind über den Winter erfolgreich und
fröhlich gelaufen, das nächste Studienjahr ist in Vorbereitung.
Und deswegen ist an dieser Stelle einmal ein ganz dickes
Dankeschön fällig:
Danke, liebe VHS – Frau Bunse, Frau Petersen und Frau
Scheuch –, dass Sie mich mit mehr als offenen Armen aufgenommen haben.
Danke, liebe Teilnehmerinnen, dass Ihr Euch auf das
Experiment mit mir eingelassen habt. Dass ich Euch etwas zeigen und mit und von
Euch lernen durfte.
Danke, Michaela, für den Stups in die richtige Richtung (auch wenn es Dir gar nicht
bewusst war).
Im Laufe des letzten halben Jahres ist im Kontext der Kurse
eine ganze Reihe von kleinen Büchern entstanden: Hardcover, Softcover mit
Papier bzw. Kunstleder bezogen, Bücher mit japanischer Bindung in mehreren Varianten, mit koptischer
Bindung, mit Langstichbindung und solche mit Buchschrauben, Leporellos mit
diversen Deckeln/Umschlägen, Faltbücher aus einem Blatt und allerlei Hefte
(einfache Hefte, Doppelhefte, Zickzackhefte) sowie Lesezeichenleporellos – als Muster und Anschauungsobjekte.
Lauter kleine, feine Schönheiten.
Eine richtige Schatzkiste, die sich
zweifelsohne weiter füllen wird.
Vielleicht erlauben mir die Teilnehmerinnen auch noch, ihre selbstgebundenen Schönheiten zu zeigen. Dann folgt demnächst noch eine Fotostrecke.
Wir haben geschimpft und geflucht, uns die Finger
zerstochen, gewerkelt, geschnitten, genäht, geklebt, uns müde die Augen
gerieben und gestaunt und gelacht.
Ihr habt mich sehr froh gemacht in diesem
halben Jahr, alle miteinander.
Danke!