Zwei weitere "find your joy"-Lektionen habe ich gestern noch absolviert.
Übung 3 lautete, bewusst ein hässliches Bild zu malen, um die Angst vor dem Scheitern zu überwinden. Es hat mich einiges an Überwindung gekostet, überhaupt damit anzufangen, was ich daran gemerkt habe, dass ich es tagelang vor mir hergeschoben habe (und das Ergebnis zeige ich - nur für die wirklich Hartgesottenen - ganz unten).
Übung 4 brachte etliche Einschränkungen und lautete folgendermaßen: drei Farben plus Schwarz und Weiß, zwei farbige marks mit Pinsel, zwei marks mit anderen Malwerkzeugen, zwei Bleistiftlinien, zwei marks mit Fineliner, Kugelschreiber o.ä., eine mark mit Kohle, zwei Collage-Elemente und dann noch einmal zwei marks mit Pinsel. Das Ganze mindestens drei bis vier Mal wiederholen.
Ich dachte mir, von links nach rechts oder von rechts nach links kann das schon irgendwas werden, was an Landschaft erinnert.
Ich fand's toll. Ich liebe meinen fetten Bleistift.
Und das Palettmesser kam auch wieder zum Einsatz.
Tolle Übung. Was aber für mich persönlich noch viel wichtiger ist, ist, wie Louise Fletcher über Kunst spricht. In einem Live-Gespräch ging es darum, wodurch wir blockiert werden. Und der erste Punkt (von etlichen) lautete: "imposing ourselves on our art" -- Wenn wir uns unserer Kunst aufzwingen, kommen wir nicht zu einem Ergebnis, wie wir es uns vorher vorgestellt haben. Unsere Kunst weiß, was sie sein will, wir müssen nur aus dem Weg gehen, spielen und experimentieren und schauen, was passiert (so aus dem Stehgreif übersetzt).
Ich habe ja schon vor einiger Zeit die Erfahrung gemacht, dass nichts dabei herauskommt, wenn ich zu viel will. Wenn ich mich aber treiben lasse und nur spiele, habe ich am Ende dagegen sehr oft etwas vor mir liegen, das mir richtig Freude macht. Dann gluckst es innerlich. Dass ich an dem Prozess mehr Freude habe, als wenn ich mich abmühe, irgendewas "richtig" zu machen, ist eh klar. Also, Louise ist eine, die mir wahrlich aus der Seele spricht.
So und jetzt noch - ohne weiteren Kommentar - das hässliche Bild.
Donnerstag, 15. August 2019
4 Kommentare:
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Sicher gehöre ich zu den 'Hartgesottenen' und fang' mal mit dem letzten Bild an...was ich übrigens überhaupt nicht als hässlich bezeichnen möchte, denn eigentlich ist es ja gar kein Bild. So ähnlich sehen meine Arbeitsunterlagen oder das Papier daneben oft aus, wenn ich Pinselstriche oder Farben teste... Toll, dass du die nächsten Übungen auch vorstellst. Bei Nr. 4 finde ich die Entwicklung auch ganz spannend, wenn du eine Sache 4x wiederholst. Hier gefällt mir das erste am besten. War es auch das 1. in deiner Reihe?
AntwortenLöschenDer gewollten Kunst aus dem Weg gehen, genau, das ist es! Das ist eine Erfahrung, die ich auch immer wieder mache. Ja, wenn man anfängt zu spielen und es einfach mal laufen lässt, entwickeln sich meist die schönsten Dinge.
Liebe Grüße zum Wochenende - Ulrike
Liebe Ulrike, ja, das erste Bild war tatsächlich das erste in der Reihenfolge der Entstehung, und ich mag es auch am liebsten (grins). Ich denke immer, nur wenn ich loslasse und spiele, kann die Seele sich vorsichtig zeigen. Ganz herzlich, Elvira
Löschenhartgesotten wie ich bin gefällt mir das letzte Bild! Dem unbedingt etwas wollen zu entkommen fällt mir immer wieder schwer. Spielen experimentieren und schauen was rauskommt, danke fürs erinnern. (Meistens bin ich zu verkopft und stur und gewolltes klingt halt gewollt...) Dass Du Deine Übungen zeigst, danke dafür! das laufen lassen und vier Mal wiederholen gefällt mir. Besonders nummer drei. Abendgrüße bei beharrlichem Landregen (ich liebe ihn!) Eva
AntwortenLöschenLiebe Eva, gerade fürs Erinnern war dieser kleine Kurs genau richtig für mich. Ich hab bei den Video-Interviews ganz viel mitgeschrieben ... Ganz herzlich, Elvira
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