Eine Kritzelbuchseite, die nun wirklich vermurkst war, habe ich mit schwarzem Gesso überstrichen und dann mit Acrylmarker und Buntstiften darauf gemalt.
Toll fand ich, dass sich die Buntstifte auf dem rauen Gesso ganz wunderbar abreiben. Das gibt einen ganz besonderen Strich, der mir gut gefällt. Der Stängel ist wohl eher wie eine T-Kreuzung geraten, aber ... na ja. Ich bitte darüber hinwegzusehen. Was ich sagen will: Die Kombination schwarzes Gesso und Buntstifte wird sicher noch öfter Eingang in meine Kritzelbücher halten.
Mittwoch, 18. September 2019
Dienstag, 17. September 2019
Wieder ansetzen
Nach zwei Wochen voller Sorgen, schwieriger Entscheidungen, dringender Erledigungen und nerviger Alltagsunwägbarkeiten - in denen ich gefühlt keine freie Minuten hatte und obendrein mit einer fiesen Blasenentzündung drei Tage im Bett lag -, mit der Kunst wieder neu anzusetzen fällt mir gerade schwer. Im Kopf unzählige Ideen, in diversen Kisten noch ein paar nicht fertiggestellte Projekte.
Gut ist da ein handwerkliches Projekt, denn das beschäftigt ein wenig den Kopf, die Hände aber sehr, sodass sie "warmlaufen" können.
Ein Skizzenheft/Skizzenbuch mit 4 Gummizügen, in das ich 2 x 4 gefalzte Blätter Zeichenpapier und 2 x 4 gefalzte Blätter Aquarellpapier eingehängt habe.
Mit schwarzem Buchleinen am Rücken und Elefantenhaut als Bezugspapier bewusst schlicht gehalten, damit die Freundin, für die ich es gefertigt habe, es je nach Verwendung selbst gestalten kann.
Die Blätter sind 50 cm breit (gefalzt 25 cm) und 23 cm hoch - das lässt sich aus einem gängigen 50x70 Bogen mit sehr wenig Verschnitt schneiden.
Nach demselben Prinzip ist für das Chorkonzert am nächsten Sonntag eine Mappe für fliegende Notenblätter entstanden.
PS wir - der reger-chor-bordesholm - bieten am Sonntag, den 22. September 2019, um 17.00 Uhr in der Klosterkirche Bordesholm unter der Leitung von Ann-Kristin Blöß und Volker Willrodt Chormusik englischer Komponisten von der Renaissance bis zur Gegenwart dar: Werke von Händel, Byrd, Weelkes und Purcell begegnen neueren englischsprachigen Kompositionen von Parry, Lauridsen und Copland. Ein Streichquartett (Frauke Diedrichsen, Meike Roggenkamp, Norburg Najock, Christoph Mohr) spielt Musik von Purcell u.a.
Ich freu mich drauf, und mit dieser handlichen, leichten Mappe erst recht ...
Samstag, 7. September 2019
Sommerpost - Making of Nr. 7
Das ist meine Sommerpost. Jedes Heft in einer anderen Farbe. Wie sie entstanden ist, will ich heute zeigen.
Ein Blatt hat mit Hilfe von stark verdünnter Farbe am unteren Rand einen blauen Wellenrand bekommen.
Ich habe die Blätter mehrfach trocknen lassen und wieder eingetunkt, aber unterschiedlich tief. Und anschließend glattgebügelt.
Ein Blatt hatt außen einen Rand aus grauen Seifeblasenkringeln bekommen.
Zwischendurch immer wieder trocknen lassen. Den Vorgang auf Vorder- und Rückseite wiederholen. Und anschließend bügeln.
Das nächste Blatt (graues Zeichenpapier) bekam auf einer Seite eine Frottage. Gras unterlegen, einmal mit weißer und einmal (leicht versetzt) mit schwarzer Wachskreide abreiben. Dann mit blauer Aquarellfarbe für Wasser-Wachs-Abperlung sorgen.
Für das mittlerste Blatt habe ich eine Radierung abfotografiert und mit selbstkreierten Linien zu einem an ein Schreibheft erinnernden Blatt gestaltet.
Und auf das fünfte (äußerste) Blatt (Aquarellpapier) kam für die erste Seite meines Hefts eine Vogelcollage und für die letzte Seite eine Vogelzeichnung in Tusche zum Ausmalen.
Für die Umschläge habe ich farbige Fotokartons genommen und in mehreren Durchgängen mit verdünnten Acrylfarben besprenkelt.
Selbverständlich auch hier: Zwischendurch immer wieder trocknen lassen.
Verziert wurden die Umschläge mit kreisrunden Ausschnitten aus einem Straßenatlas (für jede einen Kreis mit ihrem Wohnort - mit dem Hintergedanken "von da schwärmen sie im im Sommer in alle Himmelsrichtungen aus), Vogelbriefmarken, Stanzfedern, bunten Kreisen.
Das ist mein eigenes Heft. Ich war überzeugt, dass ich die Arbeitsschritte alle fotografiert habe, aber ich finde die Fotos einfach nicht mehr. So kann ich nur noch mein Heft zeigen. Egal. Viel wichtiger ist ja, dass die Hefte bei den Empfängerinnen ankommen und Freude bereiten.
Die Briefumschläge wurden mit "Briefmarken" aus meinen sidewalk-cracks-Vögeln aus der Kids Art Week von Carla Sonheim aufgepeppt.
So, geschafft. Das war wieder eine tolle Postaktion von Tabea und Michaela. Ein herzliches Dankeschön an die beiden für die Initiative und an meine Mitpöstlerinnen für die wöchentlichen Freuden!
Freitag, 6. September 2019
Sommerpost 4-6
Heute möchte ich die Sommerpost der Wochen 4 bis 6 zeigen. Das Vogel-Thema hat wirklich zu einer unglaublichen Vielfalt an Umsetzungsmöglichkeiten verführt.
Links von Katharina, Mitte von Bea und rechts von Anna Kerstin (leider ohne Blog oder instagram). Vogelwörter, Collagen, Gemaltes und Gestempeltes, bunte und zurückhaltende Seiten lassen viel Raum zum Weitergestalten.
Herzlichen Dank an Euch! Ich habe mich sehr über Eure schöne Post gefreut!
Links von Katharina, Mitte von Bea und rechts von Anna Kerstin (leider ohne Blog oder instagram). Vogelwörter, Collagen, Gemaltes und Gestempeltes, bunte und zurückhaltende Seiten lassen viel Raum zum Weitergestalten.
v.l.n.r.: hinterer Innendeckel von Bea, Innenseite von Katharina, Collagenseite von Anna Kerstin |
Donnerstag, 29. August 2019
Abschied von der Insel
Heute verlasse ich die schöne Insel wieder.
Die ersten Tage wehte ein kalter Wind, das Meer rauschte in einem fort. Dann wurde es wärmer, tolle Strandtage. Die letzten Tage war es sehr warm und wegen der ungewöhnlich hohen Luftfeuchtigkeit kaum irgendwo auszuhalten (außer im Schatten). Selbst die Insulaner haben geschwitzt.
Ein paar Fundstücke haben Eingang ins Kritzelbuch gefunden.
Schräge Vögel:
Hagebutten in verschiedenen Techniken und auf verschiedenen Untergründe:
Die ersten Tage wehte ein kalter Wind, das Meer rauschte in einem fort. Dann wurde es wärmer, tolle Strandtage. Die letzten Tage war es sehr warm und wegen der ungewöhnlich hohen Luftfeuchtigkeit kaum irgendwo auszuhalten (außer im Schatten). Selbst die Insulaner haben geschwitzt.
Ein paar Fundstücke haben Eingang ins Kritzelbuch gefunden.
Schräge Vögel:
Die Seiten aus einem alten Schulheft habe ich mit verdünnter weißer Tusche lasiert, bevor ich darauf gemalt und gezeichnet habe. Sie sind mit Bibelzitaten vollgeschrieben, was mir gar nicht klar war, als ich das Heft zusammen mit einigen anderen Papieren gekauft habe.
Hagebutten in verschiedenen Techniken und auf verschiedenen Untergründe:
Montag, 26. August 2019
Bulliatelier 2019
Das Bulliatelier ist dieses Jahr ganz anders als im letzten Sommer. Im Augenblick lausche ich jeden Morgen ein oder zwei Folgen von "art juice", dem Podcast von Alice Sheridan und Louise Fletcher.
Die beiden sind einfach großartig. Inspirierend. Lustig und entspannt, tolle "Mentorinnen", falls man das so sagen kann. Ich sauge jedenfalls vieles begierig auf. Und während ich den Gesprächen der beiden Künstlerinnen über "why you should break the rules of mixed media" (Folge 21) oder "navigating change in our art" (Folge 27) lausche, kritzele ich vor mich hin. Probiere dies und das aus. Mache mir Notizen.
Ich habe nur ein selbstgebundenes Skizzenbuch mitgenommen, Buntstifte, Aquarellfarben, Tusche, ein paar Zeichenwerkzeuge, quasi "a limited palette". Kein Projekt diesmal (oder doch, aber es ist in der Kiste geblieben). Ich genieße diese stille Zeit am Morgen, während der Campingplatz ringsum allmählich zum Leben erwacht, ungeheuer. Wenn ich dann den ersten und den zweiten Kaffee getrunken habe, mache ich mich auf zum Meer und kritzel dort noch ein bisschen weiter ... Gesegnete Spätsommertage.
Die beiden sind einfach großartig. Inspirierend. Lustig und entspannt, tolle "Mentorinnen", falls man das so sagen kann. Ich sauge jedenfalls vieles begierig auf. Und während ich den Gesprächen der beiden Künstlerinnen über "why you should break the rules of mixed media" (Folge 21) oder "navigating change in our art" (Folge 27) lausche, kritzele ich vor mich hin. Probiere dies und das aus. Mache mir Notizen.
Ich habe nur ein selbstgebundenes Skizzenbuch mitgenommen, Buntstifte, Aquarellfarben, Tusche, ein paar Zeichenwerkzeuge, quasi "a limited palette". Kein Projekt diesmal (oder doch, aber es ist in der Kiste geblieben). Ich genieße diese stille Zeit am Morgen, während der Campingplatz ringsum allmählich zum Leben erwacht, ungeheuer. Wenn ich dann den ersten und den zweiten Kaffee getrunken habe, mache ich mich auf zum Meer und kritzel dort noch ein bisschen weiter ... Gesegnete Spätsommertage.
Freitag, 23. August 2019
am Meer
Die Wattseite - ich liebe die Farben, Sand und Blau.
Und ich mag, was kleine und große Baumeister auf der anderen Seite der Insel im Sand vor den wilden Wellen schaffen:
Besonders schön, wenn die Sonne tief steht und lange Schatten wirft. Ich kann hier stundenlang sitzen und dem Meeresrauschen zuhören. Drei Tage starker, kalter Wind, da schlägt nicht die einzelne Welle, da rauscht das ganze weite Meer in einem fort, unablässig. Und manchmal schlafe ich auch einfach dazu ein.
Mittwoch, 21. August 2019
Land-Art an der Nordsee
Dieser Uferabschnitt wollte einfach bespielt werden. Und Spielzeug war auch reichlich vorhanden.
Ich befinde mich im "Hinterland" zwischen Sylt und Rømø ... Da, wo ich sonst immer vorbeifahre.
Donnerstag, 15. August 2019
Die Reise geht weiter
Zwei weitere "find your joy"-Lektionen habe ich gestern noch absolviert.
Übung 3 lautete, bewusst ein hässliches Bild zu malen, um die Angst vor dem Scheitern zu überwinden. Es hat mich einiges an Überwindung gekostet, überhaupt damit anzufangen, was ich daran gemerkt habe, dass ich es tagelang vor mir hergeschoben habe (und das Ergebnis zeige ich - nur für die wirklich Hartgesottenen - ganz unten).
Übung 4 brachte etliche Einschränkungen und lautete folgendermaßen: drei Farben plus Schwarz und Weiß, zwei farbige marks mit Pinsel, zwei marks mit anderen Malwerkzeugen, zwei Bleistiftlinien, zwei marks mit Fineliner, Kugelschreiber o.ä., eine mark mit Kohle, zwei Collage-Elemente und dann noch einmal zwei marks mit Pinsel. Das Ganze mindestens drei bis vier Mal wiederholen.
Ich dachte mir, von links nach rechts oder von rechts nach links kann das schon irgendwas werden, was an Landschaft erinnert.
Ich fand's toll. Ich liebe meinen fetten Bleistift.
Und das Palettmesser kam auch wieder zum Einsatz.
Tolle Übung. Was aber für mich persönlich noch viel wichtiger ist, ist, wie Louise Fletcher über Kunst spricht. In einem Live-Gespräch ging es darum, wodurch wir blockiert werden. Und der erste Punkt (von etlichen) lautete: "imposing ourselves on our art" -- Wenn wir uns unserer Kunst aufzwingen, kommen wir nicht zu einem Ergebnis, wie wir es uns vorher vorgestellt haben. Unsere Kunst weiß, was sie sein will, wir müssen nur aus dem Weg gehen, spielen und experimentieren und schauen, was passiert (so aus dem Stehgreif übersetzt).
Ich habe ja schon vor einiger Zeit die Erfahrung gemacht, dass nichts dabei herauskommt, wenn ich zu viel will. Wenn ich mich aber treiben lasse und nur spiele, habe ich am Ende dagegen sehr oft etwas vor mir liegen, das mir richtig Freude macht. Dann gluckst es innerlich. Dass ich an dem Prozess mehr Freude habe, als wenn ich mich abmühe, irgendewas "richtig" zu machen, ist eh klar. Also, Louise ist eine, die mir wahrlich aus der Seele spricht.
So und jetzt noch - ohne weiteren Kommentar - das hässliche Bild.
Übung 3 lautete, bewusst ein hässliches Bild zu malen, um die Angst vor dem Scheitern zu überwinden. Es hat mich einiges an Überwindung gekostet, überhaupt damit anzufangen, was ich daran gemerkt habe, dass ich es tagelang vor mir hergeschoben habe (und das Ergebnis zeige ich - nur für die wirklich Hartgesottenen - ganz unten).
Übung 4 brachte etliche Einschränkungen und lautete folgendermaßen: drei Farben plus Schwarz und Weiß, zwei farbige marks mit Pinsel, zwei marks mit anderen Malwerkzeugen, zwei Bleistiftlinien, zwei marks mit Fineliner, Kugelschreiber o.ä., eine mark mit Kohle, zwei Collage-Elemente und dann noch einmal zwei marks mit Pinsel. Das Ganze mindestens drei bis vier Mal wiederholen.
Ich dachte mir, von links nach rechts oder von rechts nach links kann das schon irgendwas werden, was an Landschaft erinnert.
Ich fand's toll. Ich liebe meinen fetten Bleistift.
Und das Palettmesser kam auch wieder zum Einsatz.
Tolle Übung. Was aber für mich persönlich noch viel wichtiger ist, ist, wie Louise Fletcher über Kunst spricht. In einem Live-Gespräch ging es darum, wodurch wir blockiert werden. Und der erste Punkt (von etlichen) lautete: "imposing ourselves on our art" -- Wenn wir uns unserer Kunst aufzwingen, kommen wir nicht zu einem Ergebnis, wie wir es uns vorher vorgestellt haben. Unsere Kunst weiß, was sie sein will, wir müssen nur aus dem Weg gehen, spielen und experimentieren und schauen, was passiert (so aus dem Stehgreif übersetzt).
Ich habe ja schon vor einiger Zeit die Erfahrung gemacht, dass nichts dabei herauskommt, wenn ich zu viel will. Wenn ich mich aber treiben lasse und nur spiele, habe ich am Ende dagegen sehr oft etwas vor mir liegen, das mir richtig Freude macht. Dann gluckst es innerlich. Dass ich an dem Prozess mehr Freude habe, als wenn ich mich abmühe, irgendewas "richtig" zu machen, ist eh klar. Also, Louise ist eine, die mir wahrlich aus der Seele spricht.
So und jetzt noch - ohne weiteren Kommentar - das hässliche Bild.
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