Acrylfarbe, Ölpastellkreiden, Bleistift auf Papier ("Rückseiten")
Beim Räumen bin ich vor ein paar Wochen auf einen Packen von abstrakten Blättern gestoßen, die mir zwar gefielen, mir aber auch immer schon irgendwie zu düster waren. Eigentlich aber auch schade, dass sie seit Jahren in einer dunklen Kiste liegen.
Mischtechnik auf Papier, in Leinöl/Terpentin getränkt ("Vorderseiten")
Jetzt soll ein Künstlerbuch daraus werden. Mit Farbe. Also habe ich die Blätter auseinandergeschnitten und die Rückseiten bearbeitet. Ich liebe es, in Serie zu arbeiten und zu schichten. Dabei sind viele Elemente von dem eingeflossen, was ich in den letzten Monaten gemacht habe. Und es hat sehr großen Spaß gemacht. Ich bin abgetaucht und wieder auf und noch ein paarmal rein. (Zum Stichwort "pure Lebensfreude" empfehle ich in diesem Zusammenhang unbedingt Tine Kleins Blogbeitrag vom 3.8.17 vom Urban Sketcher Treffen in Chicago der aufmerksamen Lektüre.) Als Nächstes werden die Blätter zu Lagen zusammengefügt und zu einem Buch gebunden. Ob's dann funktioniert mit düster und bunt, wird sich zeigen. Ich bin sehr gespannt.
Nachtrag
Achtung, jetzt wird es sehr persönlich. Ich habe das, was folgt,
heute Morgen eingestellt und heute Mittag wieder rausgelöscht. Gehört es überhaupt
hierher? Hat es irgendetwas mit Kunst zu tun?
Ich setze es jetzt
wieder rein, denn ich muss mir Luft machen. Und zwar genau hier an dieser
Stelle. Und ja, es hat etwas mit Kunst
zu tun, so viel wie mit dem Leben. Tine Klein hat mich heute mit ihrer Lebensfreude deutlich darauf gestupst.
Ich bin 56 Jahre alt und trage, wie jede und jeder, meine
Verletzungen mit mir herum. Meine haben dazu geführt, dass ich einen absoluten
Sensor für Missklänge habe, dafür, wenn jemand nicht stimmig ist, nicht echt,
nicht authentisch. Nicht ehrlich. Ich bin da wie ein Geigerzähler, der heftig
ausschlägt. Da schrillen alle Alarmglocken.
Also, was ich sagen will: Wenn etwas keine Freude macht,
brauche ich es nicht zu tun. Dann lasse ich es besser. Dann brauchst du es
nicht zu tun. Dann lass es besser. Ganz ehrlich, ich habe lieber nur einen
einzigen wirklichen Freund auf der Welt (und wenn es der Kater ist), als mich
mit Menschen zu umgeben, die mir halbwarm und lau das Gefühl vermitteln, die
Beschäftigung mit mir wäre ihnen eine Last. Oder die mich manipulieren wollen.
Oder sich mit mir befreunden, weil sie sich etwas davon versprechen (was auch
immer das sein soll). So ticke ich einfach nicht. Darin steckt keine Freude. Daraus erwächst auch keine.
Und so lasse ich unter
(Abschieds)Schmerzen, aber am Ende doch fröhlich und befreit, alle und alles
fahren, was nicht ehrlich, offen, echt, authentisch ist. Was mir nicht gut tut.
Dafür ist mir der Rest meines Lebens einfach zu kurz. Ich will Freude in meinem
Leben. Und damit schlage ich den Bogen zurück zur Kunst, denn darin liegt für
mich sehr viel Freude. In der wundervollen, ausdrucksstarken, kleinen Kunst.
Und vielleicht finden
sich ein paar von diesen Aspekten dann demnächst auch im Künstlerbuch wieder. Schaumermal.
Jajajaja stimme Dir zu und Tine Klein. Pure Lebensfreude ist eine Kostbarkeit!
AntwortenLöschenUnd an dieser Stelle muss ich mich ganz dick und fett und bunt bedanken für Deine lieben Worte, die Du immer wieder auf meinem Blog hinterlässt! Wurde ja auch mal Zeit, es zu sagen, ne. Deine Rückseiten finde ich strahlend lachend bunt - und von den Vorderseiten gefallen mir die mit dem Ocker und Schwarz (oben links ) echt gut und die Farbkombination Grau und Pängorange ist klasse. Ich finde die Vorderseiten eigentlich nicht direkt düster, sie haben was von Baustellen, es sind so Baustellenfarben, beton und lehm, orange, schwarz, kreide - die wirken in Serie echt gut. Orange und grün wie Markierungen. Doch. Mag ich. Bin gespannt wie es als Buch sein wird. Herzliche Grüße, Eva
deine serie ist ein absoluter schatz!
AntwortenLöschenund ja: lassen wir uns lebensfreude nicht durch missklänge versauern. lieber ein klarer schnitt als daueranspannung!
liebe grüße
mano